Montag, 3. Dezember 2012

Vorsicht, sonst hole ich die Klappliege raus

Am Wochenende war ich endlich wieder einmal in der Heimat. Meine Mama feierte ihren Geburtstag und hat die ganze Familie - einschließlich der meines Mannes - ins schöne Baden-Württemberg eingeladen. Natürlich habe ich mich besonders gefreut, war es doch schon viel zu lange her, dass ich das letzte Mal da war. Nach einer entspannten dreistündigen Autofahrt - ausnahmsweise gab es mal keinen Stau bei Köln - begrüßte mich schon an der Tür meine liebe Cousine, die den weiten Weg aus Dresden gemacht hatte.

Weil mein Mann und ich zuhause mit Schrecken festgestellt hatten, dass uns - und das war noch nie da - tatsächlich das Shampoo ausgegangen war, nutze ich die Leerlaufphase zwischen dem Eintreffen meiner Schwiegerfamilie und dem Eintreffen der Gäste, um nochmal schnell zu Rossmann zu fahren und selbiges plus diversen Kleinkram, wie Haarspray, zu kaufen. Ich schnappte mir also mein Cousinchen und los gings. Haarspray, Shampoo, Zahnseide, Puder und Pinsel in den Wagen geschmissen, schnell bezahlt und ab zu Mama. Wir waren noch nicht ganz zur Tür hinein, da fiel auch meiner Mama ein, dass ihr der Haarfestiger ausgangen war. Nun ist es so, dass weder meine Cousine noch ich Menschen sind, die immer Bargeld mit sich führen. Wir suchten also unsere letzten paar Kröten zusammen (wir kamen auf 3, 80 Euro :-D) und traten nochmal den Weg in die Drogerie an. Natürlich schaute die Kassiererin etwas sparsam als wir schon wieder Haarspray anschleppten, hatten wir doch gerade welches gekauft. Egal. Wieder nach Hause und schwupps waren auch die Schwiegereltern mitsamt Schwägerin und Schwager angekommen.

Nun hieß es Schlafstätten aussuchen und die Liegen in die zweite Etage schleppen. Meine Schwägerin hatte ihre Klappliege ruckzuck aufgebaut, während mein Schwager der Meinung war, das hätte noch Zeit. Also gut. Langsam trudelten die ersten Gäste ein und es wurde eine sehr witzige, schöne Party.

Nachts um drei war sie dann mehr oder weniger beendet. Mein Schwager hatte aber immernoch keine Schlafgelegenheit. Kein Problem. Wir schleppten ihm die zusammengeklappte Liege nach oben und dachten eigentlich die Angelegenheit wäre in drei Minuten erledigt. Schließlich waren hier drei studierte Leute dabei, eine Liege aufzubauen. Ha, denkste! Wir zogen und zerrten, klappten mal hierhin mal dahin  - ohne Erfolg. Natürlich hatten wir dabei eine Menge Spaß und kringelten uns. Mal stand das Kopfteil nach oben, mal das Untertteil. Nur gerade bekamen wirs einfach nicht hin. Mein Schwager musste also notgedrungen mit den Füßen nach unten schlafen und äußerte am nächsten Morgen er fühle sich "Wie in einer Bobbahn".

Ich fühlte mich während der Aktion wie bei versteckte Kamera: "Vorsicht, sonst hole ich die Klappliege raus!"

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