Samstag, 17. Dezember 2011

Oh du Fröhliche!


Wo man dieser Tage auch hinschaut, es weihnachtet sehr. Plätzchenduft liegt in der Luft, überall funkeln die Lichterketten, die Weihnachtsbäume werden gekauft und aufgestellt. Und wie jedes Jahr rennt Krethi und Plethi in die Innenstadt, um Geschenke für die Lieben zu Hause zu besorgen. Diesem "Zeitgeist" kann auch ich mich nicht verwehren. Ich backe zwar keine Plätzchen, stelle keinen Baum auf und weigere mich standhaft meine Wohnung durch irgendwelche psychedelischen Blinklichter zu verunstalten, aber Geschenke brauche sogar ich. Ich habe ja schon mal berichtet, dass ich normalerweise vom Stamm „Auf-den-letzten-Drücker“ bin. Ich sah mich schon am 24. total gestresst durch irgendeine Innenstadt rennen, um Präsente zu besorgen und habe mir daher schon im November geschworen: dieses Jahr wird alles anders.
Und so trieb mich mein Gewissen heute nach draußen in die Innenstadt zum Geschenke-Shopping. Dummerweise schienen auch alle anderen von diesem vorweihnachtlichen Ehrgeiz gepackt worden zu sein.
 Schon morgens um 10 Uhr steuerte ich das Parkhaus zum Shopping-Center meines Vertrauens an. Naiv, wie ich manchmal bin, hatte ich mir nämlich bereits am Freitagabend überlegt: „Samstag, eine Woche vor Weihnachten, könnte voll werden. Aber sooo früh ist bestimmt noch keiner da.“ Falsch gedacht. Von den 650 verfügbaren Parkplätzen waren bei Ladenöffnung gerade noch 63 verfügbar. Ich reihte mich leicht resigniert in die Autoschlange vor dem Parkhaus ein und hatte noch mindestens 20 Autos vor mir. „Na ja, nicht schlimm, ich brauche ja nur einen Parkplatz.“ Als ich endlich die Schränke hinter mir gelassen hatte, erklommen mein Auto und ich die Parkhausspirale und fanden tatsächlich ein freies Fleckchen ganz oben.
Auto abstellen, Sachen schnappen und los geht`s.  Frohen Mutes und total motiviert begab ich mich Richtung Aufzug. Und wartete, wartete, wartete. Immer, wenn ich dachte „Jetzt kommt der Aufzug!“, konnte ich auf dem Display verfolgen, dass er genau eine Etage unter mir stoppte und dann – runter- statt hochfuhr. YaY!  Das ging ja gut los. Und eine Treppe war weit und breit nicht in Sicht. Als ich`s dann endlich ins Innere des Shopping-Centers geschafft hatte, sah ich: Menschenmassen. Nicht schlimm, ich hatte ja ein klares Ziel vor Augen und wusste zur Abwechslung mal genau, was ich wollte. Ich klapperte also alle Läden ab, von denen ich vermutete, dass sich das Gewünschte im Sortiment befindet und fand: nichts. Da schlug wieder das „das was ich gerade brauche, gibt es gerade nicht“-Phänomen zu. Was tun? Ich wollte mich schon geschlagen geben und unverrichteter Dinge in meine vier Wände zurückkehren, als ich mich zu einem letzten Versuch durchrang und ein Kaufhaus ansteuerte. Und, ob ihr`s glaubt oder nicht: Ich wurde tatsächlich fündig! Schnell einsacken, bezahlen und ab nach Hause (inzwischen war ich völlig fertig). Die Voraussetzung für die Heimkehr war allerdings der Kampf durch die überfüllte Innenstadt, vorbei an schwerbepackten Menschen. Im Parkhaus angekommen (ja, es dauerte wieder 10 Minuten bis der Aufzug bei mir war), hatte der arme Mensch vor mir ein 2 Euro Stück erwischt, welches der Automat so gar nicht wollte. Es fiel immer wieder durch. Ganz im Zeichen weihnachtlicher Nächstenliebe habe ich da aber aushelfen können. Jeden Tag eine gute Tat!
Und nun kann ich voller Stolz verkünden: Ich habe es tatsächlich geschafft! Alle Geschenke liegen sicher verstaut hier und warten darauf von mir verpackt zu werden.
Oh du Fröhliche!

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